mk2 Biotechnologies, WACKER und TUM entwickeln gemeinsam ein Verfahren zur Herstellung von antimikrobiellen Peptiden (AMPs) im großen Maßstab

mk2 Biotechnologies, WACKER und die Technische Universität München (TUM) gaben im Juni ihr gemeinsames Projekt zur Entwicklung, Herstellung im großen Maßstab und Aufreinigung antimikrobieller Peptide (AMPs) für verschiedene Anwendungen bekannt. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Ziel ist es, die letzten Schritte zur Einführung industriell geeigneter AMPs als nachhaltige Alternative zu künstlichen Konservierungsmitteln zu unternehmen.

Mk2 Biotechnologies

Antimikrobielle Peptide haben ein großes Einsatzspektrum gegen zahlreiche Pathogene.

„AMPs sind eine hochinteressante Produktklasse, die wir mit unserer innovativen Peptidsyntheseplattform herstellen können. Herkömmliche Technologien bieten zwar hohe Kapazitäten, haben aber Probleme, AMPs im großen Maßstab zu möglichst niedrigen Kosten zu produzieren – ein Problem, das wir im Rahmen des gemeinsamen Projekts lösen wollen“

Dr. Konstantinos Antonopoulos,
Geschäftsführer der mk2 Biotechnologies GmbH und Projektkoordinator

Peptide sind kurze Aminosäureketten, die außergewöhnliche Eigenschaften aufweisen. Antimikrobielle Peptide zum Beispiel, die auch im menschlichen Körper vorkommen, haben Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger. Folglich haben diese natürlich vorkommenden bioaktiven Verbindungen ein großes Potenzial für Anwendungen in den Bereichen Körperpflege, Lebensmittel und Getränke, Tierzucht und Pflanzenschutz gezeigt. In Molkereiprodukten wie Joghurt können AMPs die Konservierung sicherstellen – eine nachhaltige Alternative zu etablierten künstlichen Konservierungsmitteln.

Aufgrund der aufwändigen Synthese und der daraus resultierenden hohen Kosten bleibt das Potenzial von AMPs jedoch weitgehend ungenutzt. Um das Potenzial von AMPs für industrielle Anwendungen nutzbar zu machen, will das Konsortium eine skalierbare und kosteneffiziente Produktionsplattform entwickeln, die auf mikrobieller Fermentation basiert und ausschließlich nachhaltige Rohstoffe für den Produktionsprozess verwendet. Das Projekt zielt insbesondere auf die Entwicklung neuer, hochwirksamer AMPs, die Entwicklung eines planetarischen zirkulierenden Fest-Flüssig-Reaktors und die Integration beider Technologien in großtechnische Bioproduktionsanlagen.

„AMPs sind eine hochinteressante Produktklasse, die wir mit unserer innovativen Peptidsyntheseplattform herstellen können. Herkömmliche Technologien bieten zwar hohe Kapazitäten, haben aber Probleme, AMPs im großen Maßstab zu möglichst niedrigen Kosten zu produzieren – ein Problem, das wir im Rahmen des gemeinsamen Projekts lösen wollen“, sagt Dr. Konstantinos Antonopoulos, Geschäftsführer der mk2 Biotechnologies GmbH und Projektkoordinator. „Unsere Partner ergänzen unsere Syntheseprozesse in allen Maßstäben hervorragend, so dass wir unsere Peptidproduktionsplattform verfeinern und neue, hochwirksame AMPs entwickeln können. Da wir alle im Großraum München angesiedelt sind, wird der Austausch von Ideen und Ansichten sehr einfach sein. Außerdem können wir das große Know-how unserer Partner nutzen und zeitnah in unsere laufenden Entwicklungsaktivitäten integrieren.“

„AMPs haben ein enormes Potenzial zur Bekämpfung einer Vielzahl von Krankheitserregern aus den Familien der Pilze und Bakterien. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir AMPs dem Markt leichter zugänglich machen, damit neue Anwendungen entwickelt werden können – für den pharmazeutischen Sektor und darüber hinaus“, so Dr. Oliver Minge, Leiter des Bereichs Innovation bei WACKER BIOSOLUTIONS. „WACKER bringt seine Expertise in der biotechnologischen Prozessentwicklung und der Fermentation im industriellen Maßstab in diese Partnerschaft ein. Darüber hinaus verfügen wir über ein tiefes Verständnis der Anforderungen und Vorschriften in den relevanten Branchen. WACKER bietet ein breites Portfolio im Life-Science-Bereich und wir kennen unsere Kunden gut.“

Dr. Karl Glas, wissenschaftlicher Leiter des Lehrstuhls für Wassersystemtechnik an der Technischen Universität München (TUM), fügte hinzu: „Wir freuen uns darauf, unsere Reaktortechnologie zur Verfügung zu stellen und gemeinsam zu optimieren und damit ein disruptives Werkzeug für hocheffiziente Fest-Flüssig-Reaktionen in biotechnologischen Prozessen beizusteuern. Wir sind überzeugt, dass wir hervorragende Partner für die Entwicklung und Integration des Reaktors sowohl im Labor- als auch im Großmaßstab gefunden haben. Die kommerzielle Anwendung unserer interdisziplinären Prozesstechnologien wird immer ein Kernziel unserer Forschung sein, insbesondere im Zusammenhang mit neuartigen nachhaltigen Ansätzen wie der industriellen Produktion von AMPs.“

Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie im Rahmen des Förderprogramms „BayVFP Life- Science Biotechnologie“ mit bis zu 980.000 Euro gefördert.

mk2 Biotechnologies ermöglicht es, Produkte mit hohem Potenzial auf Peptidbasis für den Massenmarkt nutzbar zu machen
mk2 Biotechnologies, das aus einem „EXIST-Forschungstransfer“ hervorgegangen ist, entwickelt, produziert und erforscht Peptide und Proteine in höchster Reinheit und Qualität mit Hilfe einer revolutionären, skalierbaren Synthesetechnologie. Auf diese Weise ermöglicht mk2 Biotechnologies die Produktion von Peptiden, unabhängig von ihren physikalischen oder chemischen Eigenschaften, in großem Maßstab und zu niedrigen Kosten. Weitere Informationen finden Sie unter: www.mk2.bio

WACKER ist ein Hersteller der chemischen Industrie
WACKER ist ein technologisch führendes Unternehmen der chemischen Industrie und stellt Produkte für alle globalen Schlüsselindustrien her. Das Unternehmen ist auf den Märkten für Silikone, Polymere, Life Sciences und Polysilicium tätig. Die Produkte finden sich in unzähligen Artikeln des täglichen Lebens wieder, vom Kosmetikpulver bis zur Solarzelle. Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS liefert maßgeschneiderte Biotech-Produkte wie Cyclodextrine, Cystein, Polyvinylacetat-Festharze, Feinchemikalien und Biopharmazeutika. WACKER hat eine lange Tradition in der Arbeit mit mikrobiologischen Systemen wie E. coli und ist sehr erfahren in Downstream-Processing-Techniken. Weitere Informationen finden Sie unter: www.wacker.com

Die TUM-Forschungsgruppe Water Systems Engineering arbeitet an der Schnittstelle von Wasser, Energie und Umwelt
Die TUM-Forschungsgruppe Wassersystemtechnik beschäftigt sich mit der branchenübergreifenden Behandlung von Prozessmedien sowie dem Stoffstrom- und Energiemanagement. In verschiedenen Forschungsprojekten werden interdisziplinäre Fragestellungen unter dem Aspekt der Ressourceneffizienz in der Prozess- und Produktionstechnik bearbeitet. Die angewandten Methoden reichen von der experimentellen Verfahrens- und Hardwareentwicklung über die Analyse und den Einsatz innovativer Materialien und die Optimierung einzelner Prozessschritte bis hin zur Simulation kompletter Prozesse. Weitere Informationen finden Sie unter: