Biotech-Firma Origenis begrüßt Prof. Hendrik Liebers als Chairman of the Board
Der Branchen-Experte wird das Unternehmen im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung maßgeblich unterstützen
Juli 2023
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The Lungs
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Stephen S. Yoder, CEO, Pieris Pharmaceuticals Inc.
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Prof. Hendrik Liebers, Chairman Origenis
„Unser Team entwickelt mit großer Leidenschaft hochinnovative Therapeutika für Haustiere, um die Lebensqualität unserer vierbeinigen Gefährten und ihrer jeweiligen Besitzer deutlich zu verbessern. Wir freuen uns, heute mit einem so erfahrenen Partner bei der Entwicklung von therapeutischen Antikörpern für Haustiere zusammenzuarbeiten, um die Innovation in der Tiergesundheit weiter voranzutreiben.“
Dr. Kathrin Ladetzki-Baehs
Gründerin und Geschäftsführerin, adivoG
Origenis ist ein am IZB ansässiges Technologieplattform-basiertes BioTech-Unternehmen, das an neuartigen, kleinmolekularen Wirkstoffen gegen verschiedene Krankheiten insbesondere des zentralnervösen Systems forscht und deren Entwicklung und Vermarktung durch Spin-Outs vorantreibt. Die Origenis beschäftigt derzeit circa 30 MitarbeiterInnen und betreibt eigene Laboratorien im IZB. Mit seiner Ernennung zum Chairman of the Board wird der Branchenexperte Prof. Hendrik Liebers das aufstrebende Biotech-Unternehmen in Martinsried bei München im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung maßgeblich unterstützen.
Liebers ist seit mehr als 25 Jahren in der Biotech Industrie tätig. In dieser Zeit hat er für verschiedene VC-Fonds gearbeitet und war als Geschäftsführer, Vorstand und Aufsichtsrat von mehreren Unternehmen in den Bereichen Pharmaentwicklung, Diagnostik, industrielle Biotechnologie sowie Agrobiotechnologie tätig. Er hat in dieser Zeit mehr als 30 M&A- und Lizenztransaktionen sowie Finanzierungsrunden in Europa, den USA und Japan begleitet. Als Vorstand der Probiodrug AG hat er zudem einen Börsengang an der Euronext in Amsterdam und mehrere nachfolgende PIPE‘s strukturiert und umgesetzt. Hendrik Liebers ist derzeit Mitgesellschafter mehrerer Biotechnologiefirmen und in diversen Aufsichts- und Beratergremien tätig. Neben seinen wirtschaftlichen Aktivitäten hat er eine BWL-Professur an der Hochschule Mittweida inne.
„Wir freuen uns sehr, mit Prof. Liebers einen exzellenten Fachmann im wissenschaftlichen wie auch im wirtschaftlichen Bereich als Chairman of the Board der Origenis begrüßen zu dürfen. Als Macher und Kenner in der Biotech- und Pharmaszene bereichert er unser Team mit seiner wertvollen Expertise und unterstützt uns in der strategischen Umsetzung“, so Dr. Michael Thormann, CEO & CSO der Origenis.
„Origenis hat über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren eine Technologiesuite und Kompetenz im Bereich Medizinalchemie auf Weltklasseniveau aufgebaut. Es gibt in der europäischen Biotechnologie-Landschaft nur eine Handvoll Unternehmen, die sich hier auf Augenhöhe mit Big Pharma bewegen – Origenis gehört zu diesem Club. Hierauf aufbauend wollen wir uns immer stärker auf die Generierung von hochinnovativen und klar differenzierten Entwicklungsprogrammen konzentrieren, die wir in separaten, asset-zentrierten Einheiten vorantreiben und finanzieren. Ich freue mich, als Chairman das Management, die Belegschaft und die Gesellschafter in diesem spannenden und anspruchsvollen Prozess zu unterstützen“, erläutert Prof. Liebers seine neue Rolle.
Identifizierung und Analyse innovativer Targets über Technologieplattform
Origenis verfügt über eine integrierte Technologieplattform, die von der Identifizierung und Analyse innovativer Targets über das Design von gegen diese Targets gerichteten Leadstrukturen/Leadstrukturklassen, deren pharmakokinetische und metabolische Optimierung bis zur Recherche der Patentierbarkeit reicht. Eine besondere Komponente dieser Technologiesuite ist die Fähigkeit, die Überwindung der Bluthirnschranke gezielt zu designen – und das Ganze weitgehend automatisiert und selbstlernend. Nur Substanzen, die diese Hürden überwunden und Optimierungsprozesse durchlaufen haben, werden dann von der eigenen Chemieabteilung synthetisiert und in der BRAINstorm® Plattform weiter analysiert. Diese integrierte Plattform ermöglicht es Origenis, ihre Wirkstoffprogramme sehr breit und tief anzulegen. Das heisst, die Auswahl der schlussendlichen Entwicklungskandidaten ist fundiert abgesichert – da man eben zigtausende Substanzen generiert und nach allen relevanten Parametern analysiert und optimiert, bevor man sich auf immer weniger, nämlich die geeignetsten Verbindungen, konzentriert. Dadurch kann natürlich nicht das einer Pharmaentwicklung inhärente Risiko abgesenkt werden – aber man kann effizient verhindern, falsch-negativ zu scheitern – sprich richtiges Target und richtiger Ansatz, aber leider insuffiziente Entwicklungssubstanzen. Und genau letzteres ist es, was viele Biotechnologieunternehmen einholt. Sie haben die für die Entwicklung bestimmten Substanzen aus einem Pool mit sehr limitierter chemischer Vielfalt und nicht hinreichender Optimierung ausgewählt und dabei notwendigerweise (zu) viele Kompromisse machen müssen. Und wenn sie dann gegen Firmen antreten, die ihre Entwicklungskandidaten aus einem breiten und diversen Pool auswählen, verlieren sie in der Regel.
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Technologie-Plattformen von Origenis
Die Ergebnisse der Technologieplattform von Origenis sprechen für sich selbst.
„Wir haben bereits das zweite Entwicklungsprogramm in einen Spin Off transferiert und werden im nächsten Jahr daran gehen, diese Firma separat zu finanzieren und mit Personal auszustatten“, so Liebers. Es handelt sich dabei um ein Programm zur spezifischen Inhibierung von CDK9 und CDK2 (Cyclin dependent kinases 9 and 2), einem von der Pharmaindustrie mit einer zunehmenden Anzahl von Entwicklungsprogrammen verfolgten Ansatz zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen sowie viraler Infektionen. Origenis hat hier einen umfassenden, hervorragend charakterisierten und patentfähigen Substanzpool generiert, dessen erster Vertreter sich bereits in der regulatorischen Präklinik befindet und im nächsten Jahr “clinics-ready” sein dürfte. Das Unternehmen verfügt über die einzige CDK9/2 Substanzplattform, die hochpotent, extrem selektiv und bluthirnschrankengängig ist, womit sich der Zugang zur Therapie auch von Krebsformen und Virusinfektionen im Gehirn eröffnet.
Der erste Spin Off ist übrigens die Neuron23 in San Francisco, die von Origenis initiiert und mit den entsprechenden Substanzen ausgestattet wurde. Hiervon befindet sich NEU-723, ein Best-in-Class LRRK2-Inhibitor zur Behandlung der Parkinson Erkrankung bereits in der klinischen Entwicklung; NEU-411 – ein zweiter LRRK2-Inhibitor soll diese noch in 2023 beginnen. Inzwischen hat Neuron23 mehr als USD 200 Millionen vom Who is Who der Finanzbranche, wie SoftBank Vision Fund 2, Westlake, Kleiner Perkins, Perceptive Advisors, Cowen Healthcare Investments, Redmile Group, HBM und Surveyor Capital eingeworben. Und die Überlegungen/Vorbereitungen zu einem dritten Spin-Off im Bereich Onkologie laufen bereits.