AMSilk konnte in den letzten zweieinhalb Jahren schon äußerst erfolgreiche Kooperationen beispielsweise mit Adidas und Airbus abschließen. Ende April 2019 gab der weltweit erste industrielle Hersteller von veganen Seidenproteinen bekannt, dass er seine Kosmetiksparte an das Schweizer Unternehmen Givaudan, den weltweiten Marktführer in der Herstellung von Riechstoffen und Aromen, verkauft hat. Zeitgleich wurde AMSilk von Natura, dem größten Kosmetikhersteller in Südamerika, als einer der innovativsten Kooperationspartner ausgezeichnet. Die Markteinführung der Produktlinie mit Natura, die jährlich viele Millionen Artikel umfassen soll, ist für den Sommer ­geplant.

„Unsere veganen Seiden-Biopolymere an einen großen Kosmetikkonzern zu verkaufen, war die richtige Entscheidung“, so Jens Klein, Geschäftsführer der AMSilk GmbH, zum aktuellen Deal. „Wir wollen uns nun noch stärker auf unser Medizintechnik- und Fasergeschäft konzentrieren und das Potenzial unserer Hochleistungsfasern, die zugleich auch umweltfreundlich sind, ausschöpfen.“

Im Bereich der Medizintechnik wird gerade eine Studie zur Beschichtung von Implantaten mit dem Seidenmaterial von AMSilk und der POLYTECH Health & Aesthetics GmbH finalisiert. Der große Vorteil dieser Produkte: die hervorragende Verträglichkeit der Seidenbeschichtung. Umweltfreundliche Stoffe sind auch in der Modebranche sehr gefragt. Zum Beispiel kommen ca. 40 Prozent der Plastikbestandteile im Meer vom Abrieb der synthetischen Stoffe in der Waschmaschine. Und auch Seideraupen-Seide ist nicht gerade ein ethischer Stoff: Pro einem Kilo Seide sterben 5000 Seidenraupen in kochend heißem Wasser. Die biologisch abbaubare Spinnenseide, die von AMSilk nur mithilfe von Bakterien hergestellt wird, hat gute Chancen, als alternativer Bekleidungsstoff diesen Milliardenmarkt bald im Sturm zu erobern.