SciRhom stockt Seed-Finanzierung auf 16 Millionen Euro auf

Damit bringt das Start-up seine Medikamentenkandidaten gegen Rheumatoide Arthritis und entzündliche Darmerkrankungen in die Klinik

Dr. Jens Ruhe, Geschäftsführer SciRhom GmbH

„Die Unterstützung unserer Investoren ermöglicht es uns, die präklinischen Wirksamkeits- und Sicherheitsnachweise zu erweitern. Wir können nun unsere Antikörperentwicklung in Richtung des nächsten wertvollen Wendepunkts – der Einreichung der IND – beschleunigen.“

Dr. Jens Ruhe
Geschäftsführer SciRhom GmbH

Die SciRhom GmbH, ein Entwickler neuartiger Antikörpertherapien, gab heute eine Aufstockung ihres Startkapitals um 8 Millionen Euro bekannt. Mit dieser zusätzlichen Investition hat sich das Unternehmen insgesamt 16 Millionen Euro gesichert, um die nächsten Entwicklungsmeilensteine seiner First-in-Class-Medikamentenkandidaten zu erreichen. Dabei handelt es sich um Antikörper gegen iRhom2, die ihre präklinische Wirksamkeit bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis (RA) und entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) bewiesen haben. Die zusätzliche Finanzierung wurde von bestehenden Aktionären und einer ausgewählten Gruppe von Investoren aus Europa und den USA bereitgestellt.

Die Medikamentenkandidaten von SciRhom hemmen iRhom2 (inaktives Rhomboid 2, RHBDF2) und damit die Funktionen seines Bindungspartners, der Zelloberflächenprotease TACE (TNF-alpha converting enzyme oder ADAM17). Infolgedessen blockieren sie gleichzeitig mehrere entzündungsfördernde Signalübertragungswege. TACE wurde ursprünglich als vielversprechendes therapeutisches Ziel für Autoimmunerkrankungen angesehen. Frühere Versuche von Pharmaunternehmen, TACE zu blockieren, scheiterten jedoch aufgrund von Nebenwirkungen in der Klinik. Die Hemmung von iRhom2 hingegen vermeidet diese Nebenwirkungen. SciRhom-Antikörper blockieren die pro-inflammatorische TNF-alpha- und IL-6R-Signalübertragung ausschließlich in Immunzellen, während wichtige TACE-vermittelte Zellfunktionen intakt bleiben. Das therapeutische Konzept von SciRhom zielt insbesondere auf die 30-40% der Patienten ab, die auf die derzeit verfügbaren Biologika nicht ansprechen, und es wird erwartet, dass es aufgrund seiner Fähigkeit, mehrere krankheitsverursachende Signalwege gleichzeitig zu blockieren, die Standardmedikamente übertreffen wird.

Nachdem SciRhom die präklinische Wirksamkeit der funktionsblockierenden iRhom2-Antikörper in vitro und in Mausmodellen von RA und IBD nachgewiesen hat, kann das Unternehmen nun die Analyse seiner neuartigen Biologika-Kandidaten vertiefen und Herstellungsprozesse entwickeln, um einen IND-Antrag bei den europäischen und US-amerikanischen Zulassungsbehörden vorzubereiten.

Der Geschäftsführer Dr. Jens Ruhe betont die beschleunigende Wirkung der jüngsten Finanzspritze. „Als junges Unternehmen, das mehr als ein Jahrzehnt rigoroser Forschung in eine Therapie umsetzt, die das Leben von Patienten grundlegend verändern kann, arbeiten wir mit Dringlichkeit und Eifer. Die Unterstützung unserer Investoren ermöglicht es uns, die präklinischen Wirksamkeits- und Sicherheitsnachweise zu erweitern. Wir können nun unsere Antikörperentwicklung in Richtung des nächsten wertvollen Wendepunkts – der Einreichung der IND – beschleunigen.“

Entwicklung neuartiger Biopharmazeutika zur Behandlung von lebensbedrohlichen Autoimmunerkrankungen
Die SciRhom GmbH mit Sitz im Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie in Martinsried ist ein Biotech-Unternehmen, das Wissenschaft in die präklinische und frühe klinische Entwicklung neuartiger Biopharmazeutika zur Behandlung von lebensbedrohlichen Autoimmunerkrankungen umsetzt. Basierend auf langjähriger akademischer Forschung und einem gut etablierten Expertennetzwerk wurde SciRhom 2016 durch die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus dem akademischen Bereich und der Industrie gegründet, die über profunde Erfahrung in der Antikörperentwicklung verfügen. Seitdem hat das Unternehmen erstklassige anti-iRhom2-Antikörper entwickelt und ihre Wirksamkeit in präklinischen Proof-of-Principle-Studien nachgewiesen. Vier umfassende Patentfamilien decken die Anti-iRhom2-Antikörper und die iRhom2-Zielepitope ab und sichern Exklusivität und Schutz vor Me-too-Medikamenten. Bisher hat SciRhom erfolgreich eine Anschubfinanzierung durch den High-Tech Gründerfonds (HTGF) und private Investoren erhalten.