Prof. Dr. Veit Hornung und Prof. Dr. Eicke Latz haben gemeinsam den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als zwei der weltweit prägendsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der angeborenen Immunantworten erhalten. Ihre grundlegenden Beiträge zur sogenannten zytosolischen Fremderkennung, die sich in besonderer Weise ergänzen, haben entscheidend dazu beigetragen, das Forschungsthema international voranzubringen.
Veit Hornung hat bereits früh in seiner wissenschaftlichen Laufbahn begonnen, sich mit den Kernfragen der angeborenen Immunität zu beschäftigen. Er erforschte die molekularen Grundlagen der Nukleinsäure-Erkennung im Zytoplasma, dem von der Membran umschlossenen Inhalt der Zelle. Dabei konnte er sowohl den ersten spezifischen Virus-Liganden bestimmen, der im Zytoplasma erkannt wird, als auch Rezeptoren charakterisieren, die im Zell­inneren zum Einsatz kommen. Diese Mechanismen sind Teil der komplexen, angeborenen Immunantwort; ihre Entdeckung ist nicht nur grundlagenwissenschaftlich bahnbrechend, sondern schlägt sich auch in der Anwendung von Immuntherapien positiv nieder. So konnten die Arbeiten von Hornung den Ausgangspunkt für die Entwicklung therapeutisch wirksamer Immunmodulatoren schaffen.
Den Grundstein für seine Arbeiten legte Hornung mit seiner auf das Studium der Humanmedizin folgenden Promotion an der LMU München. Während seiner Zeit als Postdoc arbeitete er an der University of Massachusetts Medical School in Worcester mit Eicke Latz zusammen, mit dem er nun gemeinsam ausgezeichnet wurde. 2008 wurde er Professor für Klinische Biochemie an der Universität Bonn, 2015 folgte er einem Ruf zurück an die LMU München. Hornung wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet.