Nobelpreisträger Prof. Dr. Robert Huber
Seit 1972 ist er wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried.
März 2017
„Fotosynthese ist die wichtigste chemische Reaktion auf der Erde“. Mit diesem Titel verkündigte im Jahr 1988 die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften, dass Robert Huber zusammen mit Hartmut Michel und Johann Deisenhofer den Nobelpreis für Chemie verliehen bekommt. In Teamarbeit entschlüsselten sie die dreidimensionale Struktur des fotosynthetischen Reaktionszentrums. Am 20. Februar feierte der Nobelpreisträger und Leiter der Emeritusgruppe „Strukturforschung“ am Max-Planck-Institut (MPI) für Biochemie, seinen 80. Geburtstag. Die Faszination für die Struktur von Proteinen hat ihn nie losgelassen. Heute forscht er an Medikamenten zur Therapie von Autoimmunerkrankungen.
Prof. Dr. Robert Huber,
Max-Planck-Institute für Biochemie
© MPI
Robert Huber wuchs mitten im Krieg auf, geboren am 20. Februar 1937 in München. Eine schwierige Zeit, in der es wenige Grundschulen gab und der tägliche Kampf um Brot und Milch im Vordergrund stand. Mit Eigeninitiative und Hilfe seiner Familie lernte er lesen und schreiben und besuchte 1947 eines der wenigen Gymnasien in der Nähe seiner elterlichen Wohnung. Stipendien ermöglichten ihm, trotz der finanziell schwierigen Zeit für seine Familie, ein Chemiestudium und seine Doktorarbeit an der Technischen Universität in München (TUM) zu absolvieren.
1968 etablierte er seine eigene kleine Arbeitsgruppe am damaligen MPI für Eiweiß- und Lederforschung (ein Vorgänger des heutigen MPI für Biochemie), mit der er erfolgreich viele weitere Proteinstrukturen aufklärte, zunächst die des Insektenproteins Erythrocruorin. Seit 1972 ist er nun wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie. Neben einigen Gastprofessuren, wie an der Universität Duisburg-Essen und der Cardiff University, ist er seit 1976 auch Professor an der TUM.
Heute ist er Mitbegründer zweier Start-up-Unternehmen in Martinsried, die durch das Wissen über die Struktur von Proteinen Medikamente, beispielsweise gegen Autoimmunerkrankungen, entwickeln.
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