CatalYm erhält 50 Mio. Euro für klinische Entwicklung von GDF-15-Antikörper für Checkpoint-Inhibitor refraktäre Tumore
10.11.2020
München, 10. November 2020 – CatalYm GmbH, ein biopharmazeutisches Unternehmen, das neuartige Krebsimmuntherapien entwickelt, gab heute den Abschluss seiner Serie-B-Finanzierung über 50 Mio. Euro bekannt. Das von Vesalius Biocapital III geleitete Finanzierungskonsortium umfasst den Novartis Venture Fund (NVF), den Wachstumsfonds Bayern, coparion und die Gründungsinvestoren Forbion und BioGeneration Ventures. Vertreter von Vesalius BioCapital III, NVF und Wachstumsfonds Bayern werden dem Aufsichtsrat beitreten. Das Start-up ist im Innovations –und Gründerzentrum in Martinsried bei München ansässig.
CatalYm entwickelt monoklonale Antikörper, die das effektive Eindringen von Immunzellen in die Mikroumgebung von „kalten“ (= immunresistenten) Tumoren unterstützen und damit einen hohen medizinischen Bedarf in der Immunonkologie adressieren. CatalYms fortgeschrittenster Antikörper CTL-002 wurde entwickelt, um spezifisch GDF-15, ein vom Tumor produziertes Protein, zu neutralisieren. Hohe GDF-15 Konzentrationen im Serum und der Tumorumgebung helfen dem Tumor, sich dem Immunsystem zu entziehen, und sind mit Resistenzen gegen derzeit verfügbare Therapien verbunden. CTL-002 adressiert gleich drei vom Tumor gesteuerte immunsuppressive Mechanismen, die alle auf der hemmenden Wirkung von GDF-15 auf die immunstimulierende LFA-1/ICAM-1 Interaktion basieren. Durch die Neutralisierung von GDF-15 soll CTL-002 das Eindringen von Immunzellen in den Tumor verstärken, die T-Zellaktivierung durch dendritische Zellen optimieren und die Vernichtung von Tumorzellen durch T- und NK-Zellen verbessern.
CatalYm konnte den Antikörper CTL-002 in weniger als drei Jahren von der wissenschaftlichen Forschung in die klinische Entwicklung bringen. CTL-002 soll als Monotherapie aber auch in Kombination mit zugelassenen PD-1/PD-L1 Antagonisten in Patienten überprüft werden, die nicht auf Checkpoint-Inhibitoren ansprechen.
Dr. Manfred Rüdiger, Geschäftsführer von CatalYm, erklärte: „Diese Finanzierung verbunden mit dem großen Engagement unserer bestehenden und neuen Investoren ermöglichet es uns, CTL-002 bis zum klinischen Proof-of-Concept zu bringen und zu zeigen, dass die Neutralisierung von GDF-15 wichtig für eine wiederhergestellte Immunantwort in einer Vielzahl von Tumortypen ist. Die klinische Entwicklung von CTL-002 soll im Dezember 2020 starten.“
Marc Lohrmann, Managing Partner von Vesalius BioCapital III, kommentierte: „Wir freuen uns außerordentlich, CatalYm in dieser Serie-B-Finanzierung zu unterstützen und mit einer bis Ende 2020 startenden first-in-human-Studie ein neues onkologisches Behandlungs-Paradigma zum Patienten zu bringen.“
Dr. Holger Reithinger, Aufsichtsratsvorsitzender von CatalYm und General Partner von Forbion, fügte hinzu: „Diese Finanzierungsrunde ist eine Anerkennung des Fortschritts, den das CatalYm Team in den letzten vier Jahren erreicht hat. Als Gründungsinvestor begrüßen wir unsere neuen Partner Vesalius BioCapital III, Novartis Venture Fund, Wachstumsfonds Bayern und coparion, uns gemeinsam bei der klinischen Entwicklung von CTL-002 zu unterstützen.“
Das Life-Science Team der Anwaltssozietät Baker McKenzie unter der Leitung von Julia Braun hat CatalYm in allen rechtlichen Aspekten der Serie-B-Finanzierung beraten
Über GDF-15:
GDF-15 ist ein untypisches Mitglied der TGF-beta Familie. Es hält die Immunzellen in Schach, indem es die LFA-1/ICAM-1-Interaktion hemmt. Eine funktionierende LFA-1/ICAM-1-Interaktion ist entscheidend dafür, dass die Immunzellen erfolgreich aus den Gefäßen abwandern und den Tumor durchdringen können. Die LFA-1/ICAM-1-Interaktion ist zusätzlich erforderlich für die Ausbildung von Immun-Synapsen auf den T-Zellen, die von NK-Zellen vermittelte Vernichtung der Tumorzellen und die T-Zellaktivierung durch dendritische Zellen. Hohe GDF-15-Konzentrationen im Serum und der Tumorumgebung helfen dem Tumor, sich dem Immunsystem zu entziehen, und sind mit Resistenzen gegen derzeit verfügbare Therapien verbunden.[i]
Über CTL-002:
CTL-002 ist ein humanisierter, in der Hinge-Region stabilisierter monoklonaler IgG4-Antikörper, der sich gegen den Wachstumsdifferenzierungsfaktor 15 (GDF-15) richtet. GDF-15 ist ein Mitglied der transformierenden Wachstumsfaktor-β-Superfamilie der Zytokine und ist mit einer schlechten Prognose und verringerten Gesamtüberlebensrate bei verschiedenen Tumorarten assoziiert. GDF-15 beeinflusst die Immunsuppression in der Tumormikroumgebung.
Über CatalYm:
Die CatalYm ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das neuartige Krebsimmuntherapien entwickelt, die sich gegen den Wachstums- und Differenzierungsfaktor 15 (GDF-15) richten. Neben seiner bekannten Funktion bei Kachexie wird GDF-15 mit Immunsuppression in Gewebe und Tumoren in Verbindung gebracht. Eine wachsende Anzahl von Publikationen unterstützt das Verständnis, dass GDF-15 einen wichtigen Abwehrmechanismus gegen T-Zellen darstellt. CatalYm versucht durch die Neutralisierung von GDF-15 sogenannte „kalte“ Tumore in „heiße“ Tumore umzuwandeln und dadurch die Wirksamkeit etablierter Therapien, wie den anti-PD-1/ PD-L1 Checkpoint-Inhibitoren, zu verbessern. Der fortgeschrittenste Produktkandidat des Unternehmens CTL-002, ein neutralisierender Antikörper gegen GDF-15, wird Ende 2020 in die klinische Entwicklung gehen.
Das Unternehmen wurde mit einer Anschubfinanzierung von Forbion und BGV im Jahr 2016 als Ausgründung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und basierend auf den innovativen Forschungsergebnissen von Prof. Dr. Jörg Wischhusen etabliert. CatalYm wird von einem erfahrenen Management-Team mit umfassender Expertise in immunonkologischer Medikamentenentwicklung und Deal-Erfahrung geleitet sowie von internationalen Risikokapitalgebern unterstützt.
CatalYm hat finanzielle Unterstützung auch vom Europäischen Investment Fonds (EIF) via die EIB-EIF Co-investment Fazilität erhalten, die wiederum von der Europäischen Union durch den European Fund für Strategic Investments (EFSI) getragen ist.
Über Vesalius Biocapital III:
Vesalius Biocapital (Vesalius), ein auf Life Sciences spezialisierter Risikokapitalinvestor, unterstützt seit 2007 über Venture-Capital-Fonds Unternehmen, die im Bereich der humanen Gesundheitspflege tätig sind. Seit seiner Gründung hat Vesalius drei Fonds mit einer Gesamtsumme von über EUR 260 Mio. aufgelegt und zur Entwicklung von mehr als 30 Unternehmen beigetragen. Ein Team aus erfahrenen Life-Science-Experten mit Erfahrung in den Bereichen Gesundheitswesen, Unternehmensfinanzierung und Strategieberatung unterstützt die Unternehmen während ihrer Wachstumsphasen. Das in Europa ansässige Team erschließt Investitionsmöglichkeiten und bewertet deren Potenzial für das Portfolio.
Der im April 2017 aufgelegte Vesalius Biocapital III-Fonds wurde im Jahr 2019 mit Einlagezusagen in Höhe von 120 Mio. Euro endgültig geschlossen. Der Fonds richtet sich an europäische Life-Science-Unternehmen mit Projekten in der späten Phase der Entwicklung in den Bereichen Arzneimittel, Medizintechnik, Diagnostik und digitale Gesundheit. Weitere Informationen finden Sie unter: www.vesaliusbiocapital-3.com.
Über Forbion:
Forbion ist eine Risikokapitalgesellschaft im Bereich Life Sciences mit Geschäftsstellen in den Niederlanden, in Deutschland und in Singapur. Forbion investiert in Biotechnologieunternehmen, die im (bio-)pharmazeutischen Bereich aktiv sind. Das Forbion Investmentteam hat seit den späten 1990er Jahren eine beeindruckende Erfolgsbilanz mit erfolgreichen Investitionen in mehr als 66 Unternehmen aufgebaut. Forbion verwaltet auf zehn Fonds verteilt mehr als 1,25 Mrd. Euro. Forbion hat die Prinzipien der Vereinten Nationen für verantwortliche Investitionen unterzeichnet. Neben finanziellen Zielen verfolgt Forbion das Ziel, Investitionen zu tätigen, die sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patienten auswirken. Zu seinen Investoren zählen unter anderem der EIF über dessen Europäisches Konjunkturprogramm (ERP), LfA, Dutch Venture Initiative (DVI), AMUF- und EFSI-Fazilitäten und KfW Capital über das Programm „ERP-Venture Capital-Fondsinvestments“. Forbion betreibt außerdem ein Joint Venture mit BGV, einem Unternehmen, das Anschub- und Frühphasenfonds verwaltet, welche speziell auf die Benelux-Länder und auf Deutschland ausgerichtet sind. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.forbion.com.
Über BioGeneration Ventures (BGV):
BGV ist ein auf Life-Sciences spezialisierter Risikokapitalgeber mit Schwerpunkt auf europäische Biotech-Unternehmen in der Frühphase. Durch Investitionen ins Gesundheitswesen und gleichzeitiger Expertise für den Aufbau erstklassiger Teams verfügt BGV über eine starke Erfolgsbilanz mit signifikanten Renditen. Die von BGV verwalteten Fonds investieren in Bereiche, in denen die Wissenschaft, ein hoher medizinischer Bedarf und das Potenzial für einen schnellen und signifikanten Proof-of-Concept zusammenkommen. Zu den erfolgreichen Investitionen gehören Dezima Pharma, Staten Biotechnology und Acerta Pharma. BGV war Gründungsinvestor bei allen drei Unternehmen. Der Verkauf von Acerta Pharma ist der bislang größte Exit mit einem privaten europäischen Biotech-Unternehmen. Seit Gründung hat BGV über 25 Investitionen getätigt. BGV sitzt in Naarden, Niederlande, und arbeitet mit Forbion zusammen. Für mehr Informationen: www.biogenerationventures.com.
Über Novartis Venture Fund (NVF):
NVF ist ein Rendite orientierter Corporate Venture Fund für Life Sciences mit der Zielsetzung Innovationen zu fördern, die Gesundheit von Patienten maßgeblich zu verbessern und überdurchschnittliche Renditen zu erwirtschaften. Dafür gründet und finanziert NVF innovative Life Science-Unternehmen in verschiedenen Entwicklungsphasen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.nvfund.com.
Über den Wachstumsfonds Bayern:
Der Wachstumsfonds Bayern wird von der Bayern Kapital GmbH mit Sitz in Landshut verwaltet: Die Bayern Kapital GmbH mit Sitz in Landshut wurde auf Initiative der Bayerischen Staatsregierung 1995 als 100-prozentige Tochtergesellschaft der LfA Förderbank Bayern gegründet. Bayern Kapital stellt als Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern den Gründern innovativer High-Tech-Unternehmen und jungen, innovativen Technologieunternehmen in Bayern Beteiligungskapital zur Verfügung. Bayern Kapital verwaltet derzeit dreizehn Beteiligungsfonds mit einem Beteiligungsvolumen von rund 500 Millionen Euro. Bislang hat Bayern Kapital rund 330 Millionen Euro Beteiligungskapital in rund 280 innovative technologieorientierte Unternehmen aus verschiedensten Branchen investiert, darunter Life Sciences, Software & IT, Werkstoffe & Neue Materialien, Nanotechnologie sowie Umwelttechnologie. So sind in Bayern über 7.500 Arbeitsplätze dauerhaft in zukunftsfähigen Unternehmen entstanden. www.bayernkapital.de.
Über coparion:
coparion ist ein Venture Capital-Investor für junge, deutsche Technologieunternehmen. Mit einem Fondsvolumen von 275 Millionen Euro trägt coparion signifikant zum schnellen und nachhaltigen Wachstum bei. coparion unterstützt unternehmerischen Weitblick mit Know-how, ohne in das operative Geschäft einzugreifen. Durch die langjährige Erfahrung im Venture Capital und im Aufbau von Unternehmen erkennt das coparion-Team Potenziale und eröffnet neue Perspektiven. coparion finanziert ausschließlich gemeinsam mit Co-Investoren. Der Fokus liegt auf der Startup- und Unternehmen in Frühphase. Pro Unternehmen investiert der Fonds bis zu 10 Millionen Euro, üblicherweise in mehreren Finanzierungsrunden zu je 1-5 Millionen Euro. coparion hat Büros in Köln und Berlin. www.coparion.vc.
Kontakt
CatalYm GmbH
Dr. Manfred Rüdiger, CEO
Am Klopferspitz 19
82152 Martinsried, Planegg
Deutschland
www.catalym.com
moc.mylatac@ofni
Medienanfragen
MC Services AG
Katja Arnold, Julia von Hummel, Shaun Brown
T: +49(0)89 2102280
ue.secivres-cm@mylatac
Hintergrundinfos Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie (IZB) in Martinsried bei München
Die Fördergesellschaft IZB mbH, im Jahre 1995 gegründet, ist die Betreibergesellschaft der Innovations- und Gründerzentren für Biotechnologie in Planegg-Martinsried und Freising-Weihenstephan und hat sich zu einem führenden Biotechnologiezentrum entwickelt. Auf 26.000 m2 sind derzeit über 50 Biotechunternehmen mit über 600 Mitarbeitern angesiedelt. Hier wird an der Entwicklung von Medikamenten gegen schwerste Erkrankungen, wie etwa Krebs, Alzheimer und diversen Autoimmunerkrankungen gearbeitet. Im IZB Freising-Weihenstephan – 15 Minuten vom Flughafen entfernt – befassen sich Wissenschaftler mit Entwicklungen im Bereich Life Science. Ein wesentliches Kriterium für den Erfolg der IZBs ist die räumliche Nähe zur Spitzenforschung auf dem Campus Martinsried/Großhadern. Auch die neuen Infrastrukturmaßnahmen wie der Faculty Club G2B (Gateway to Biotech), die IZB Residence CAMPUS AT HOME, die Chemieschule Elhardt, die zwei Kindergärten Bio Kids und Bio Kids2 sowie die beiden Restaurants SEVEN AND MORE und Café Freshmaker sind Standortfaktoren, die von den Entrepreneuren sehr geschätzt werden. Erfolgreiche Unternehmen, die aus dem IZB hervorgegangen sind, sind zum Beispiel die Medigene AG, die Morphosys AG, die Micromet GmbH (heute Amgen AG), Octopharma GmbH und Corimmun (heute Janssen-Cilag). Mehr Infos unter www.izb-online.de
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Susanne Simon
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fördergesellschaft IZB mbH, Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie
Am Klopferspitz 19, D-82152 Planegg-Martinsried
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Referenzen
Front. Immunol. 11:951. doi: 10.3389/fimmu.2020.00951