Martinsrieder Biotech-Start-up meldet Durchbruch im Umfeld der Stammzellentherapie

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Der Gebrauch von Lentiviren als Genfähre gilt als erfolgversprechender Forschungszweig der Gentherapie

SIRION Biotech hat sich technisch an die ­Weltspitze gearbeitet und bedient inzwischen mehr als 200 akademische wie industrielle Forschungslabors weltweit

Die im Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie ansässige SIRION Biotech GmbH meldet zu Jahresbeginn Profitabilität bei 140-prozentigem Umsatzwachstum auf über 4 Millionen Euro, rechtzeitig zum 10-jährigen Bestehen ihrer Geschäftstätigkeit. Maßgeblich ist eine erste große Meilensteinzahlung für die in einer Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum München entwickelte sogenannte „lentivirale Transduktionsverstärkung“. Der „Münchener Lösung“ wurde vor Kurzem durch amerikanische Aufsichtsbehörden grünes Licht für eine erste gentherapeutische Applikation in einer breit angelegten klinischen Studie der Phase-III gegeben. Auch der Kooperationspartner Helmholtz Zentrum München profitiert von dieser substanziellen Meilensteinzahlung.

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Entwicklung viraler Vektortechnologien bei SIRION Biotech.

Lentiviren

Lentiviren

Gentherapie, die kontrollierte Heilung von Gendefekten, ist eine der meistbeachteten Zukunftstechnologien der weltweiten Arzneimittelforschung. Wesentlich für den Erfolg einer Gentherapie ist eine hohe Transduktion, d.h. eine möglichst effiziente Technik, um Körperzellen erfolgreich anzusprechen und wunschgemäß genetisch zu verändern. Oft zeigen sich hier erhebliche Unterschiede zwischen Theorie und Praxis, die den Erfolg einer klinischen Studie maßgeblich beeinflussen können. Gerade bei therapeutisch wichtigen Blut- und Primärzellen liegen Erfolgsquoten mit althergebrachten Techniken meist unter 30 Prozent. Experten des Instituts für Strahlenbiologie des Helmholtz Zentrums München in Neuherberg und der SIRION Biotech GmbH aus Martinsried entwickelten unter Zuhilfenahme neuer Substanzen eine effiziente Technik, um den relativen Transduktionserfolg auf bis zu 90 Prozent zu verbessern. Durch diese Technik wird die Gentherapie auf ihrem Weg zur Marktzulassung signifikant befördert.