LMU-Immunologe Veit Hornung wird mit dritten ERC Advanced Grant in seiner Karriere in Höhe von 2,5 Millionen Euro ausgezeichnet

Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert ein neues Forschungsprojekt Hornungs zu den Abwehrmechanismen des angeborenen Immunsystems.

Prof. Dr. Veit Hornung

Prof. Veit Hornung, Gruppenleiter Lehrstuhl für Immunbiochemie, Genzentrum und Department für Biochemie, Ludwig-Maximilians-Universität München

„Insgesamt wird die Arbeit nicht nur einen umfassenden Einblick in diese Inflammasom-Signalwege ermöglichen, sondern auch grundlegende Prinzipien der Inflammasom-Biologie aufdecken. Diese Erkenntnisse könnten dann Grundlage sein für die Entwicklung neuer, innovativer therapeutischer Strategien.“

Prof. Veit Hornung
Gruppenleiter Lehrstuhl für Immunbiochemie, Genzentrum und Department für Biochemie, Ludwig-Maximilians-Universität München

Das angeborene Immunsystem ist die erste Verteidigungslinie des Körpers gegen Krankheitserreger und Fremdstoffe. Veit Hornung untersucht, wie diese Immunabwehr „Freund“ und „Feind“ unterscheidet, also Eindringlinge erkennt ohne körpereigene Strukturen zu attackieren. Mit seiner Forschung trägt er zur Entwicklung von Therapien etwa gegen Autoimmunerkrankungen bei. Für sein neues Projekt ENGINES (Molecular and functional characterization of EmergiNG INflammasomES) wird der Inhaber des Lehrstuhls für Immunbiochemie am Genzentrum der LMU nun vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem prestigeträchtigen Advanced Grant ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit einer Förderung in Höhe von maximal 2,5 Millionen Euro (in Ausnahmefällen 3,5 Millionen Euro) verbunden. Sie richtet sich an etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren hochinnovative Forschung erheblich über den bisherigen Forschungsstand hinausgeht und neue Forschungsgebiete erschließt.

In Hornungs ERC-Projekt liegt der Fokus auf sogenannten Inflammasom-Sensoren, die bei Infektionen und Zellstress Entzündungsreaktionen bis hin zum Zelltod in Gang setzen. Um zu verstehen, wie diese Systeme auf molekularer Ebene arbeiten, will der Immunologe mit seinem Team zwei dieser Schlüsselsensoren mittels einer Kombination vielfältiger Methoden umfassend charakterisieren und ihre Relevanz für die antivirale Immunabwehr mithilfe eines Screenings zahlreicher Erreger in vivo bewerten. „Insgesamt wird die Arbeit nicht nur einen umfassenden Einblick in diese Inflammasom-Signalwege ermöglichen, sondern auch grundlegende Prinzipien der Inflammasom-Biologie aufdecken“, sagt Hornung. „Diese Erkenntnisse könnten dann Grundlage sein für die Entwicklung neuer, innovativer therapeutischer Strategien.“

Veit Hornung studierte Medizin an der LMU, leitete eine Nachwuchsgruppe in der Abteilung für Klinische Pharmakologie am Klinikum der LMU und war Postdoktorand an der University of Massachusetts Medical School in Worcester, USA. 2008 wurde Hornung zum Professor für Klinische Biochemie am Universitätsklinikum Bonn berufen, danach war er dort Direktor des Instituts für Molekulare Medizin, bevor er im Jahr 2015 an die LMU wechselte. Mit dem ERC Advanced Grant erhält Hornung bereits den dritten ERC Grant in seiner Karriere.

Kontakt:
Prof. Dr. Veit Hornung
Genzentrum und Department Biochemie
ed.uml.murtnezneg@gnunroh