Ein Nukleinsäurechemie-Cluster soll Deutschlands F&E-Zukunft gestalten

Das Münchner Biotech Start-up Eisbach Bio im Innovations -und Gründerzentrum Biotechnologie ist Mitglied im Siegercluster C-NATM

Prof. Andreas Ladurner CSO und Dr. Adrian Schomburg CEO Eisbach Bio GmbH (v.l.n.r.)

„Die Eisbach Bio GmbH wird ihre Forschungs- und Entwicklungsexpertise in das Netzwerk einbringen und neuartige nukleinsäurebasierte Therapien für die Onkologie entwickeln.“

Dr. Adrian Schomburg
Geschäftsführer von Eisbach Bio

Der Cluster C-NATM gehört zu den 7 Gewinnern des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Wettbewerbs Clusters4Future. „Die Eisbach Bio GmbH wird ihre Forschungs- und Entwicklungsexpertise in das Netzwerk einbringen und neuartige nukleinsäurebasierte Therapien für die Onkologie entwickeln“, so Dr. Adrian Schomburg, Geschäftsführer von Eisbach Bio.

Das von Prof. Dr. Thomas Carell und Prof. Dr. Stefan Engelhardt geleitete C-NATM-Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, neue Medikamente und Impfstoffe der nächsten Generation auf der Basis von Nukleinsäuren zu entwickeln, um derzeit unheilbare Krankheiten zu heilen. Jüngste Entdeckungen auf dem Gebiet der mRNA-Impfstoffe, aber auch auf dem Gebiet der chemischen Biologie, der Epigenetik und der Nukleinsäure-Therapien geben Anlass zur Hoffnung, dass Nukleinsäuren und verwandte Moleküle ein therapeutisches Potenzial als neue „Waffen“ im Bereich der Viren- und Krebsbekämpfung sowie der Immunmodulation haben. Dem Cluster gehören führende akademische und industrielle Partner an. Gemeinsam werden sie hoch innovative Therapeutika auf dem Gebiet der Nukleinsäurechemie entwickeln. Zusammen mit Roche hat sich Eisbach verpflichtet, das Netzwerk über einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren zu unterstützen.

Die Expertise der Eisbach Bio GmbH in der Wirkstoffforschung und -entwicklung auf dem Gebiet der Nukleinsäure-modifizierenden molekularen Maschinen für die Antitumortherapie macht das Unternehmen zu einem idealen Industriepartner für das ambitionierte Projekt an der Schnittstelle von Chemie und Medizin.

Eisbach Bio entwickelt eine personalisierte Therapie gegen Krebs
Die Eisbach Bio GmbH ist eine Ausgründung der LMU, die im Januar 2019 auf dem Campus Großhadern-Martinsried gegründet wurde. Eisbach nutzt das innovative therapeutische Konzept der synthetischen Letalität in Tumorzellen und entwickelt niedermolekulare Inhibitoren für die personalisierte Therapie von Krebs in genetisch definierten Patientengruppen, auch für Indikationen ohne Therapieoptionen. Die Krebsgenomik hat tumorspezifische Gene aufgedeckt, die für Krebszellen überlebenswichtig sind. Indem sie auf diese molekularen Schwachstellen abzielen, treffen Eisbachs Inhibitoren die Achillesferse von Tumoren und eliminieren Krebszellen effektiv und mit minimalen Nebenwirkungen, während gesunde Zellen weitgehend unversehrt bleiben. Eisbach hat eine firmeneigene Screening- und Entwicklungsplattform entwickelt, die gezielt allosterische Inhibitoren dieser für den Tumor essentiellen molekularen Maschinen identifiziert und so wirksame Medikamente mit geringer Toxizität hervorbringt.

14 Zukunftscluster bilden Innovationsnetzwerke der Zukunft in Deutschland
Die Bundesinitiative Clusters4Future hat zum Ziel, Innovationen auf den Markt zu bringen. Um sicherzustellen, dass Deutschland in der Spitzengruppe der Innovationsführer bleibt, hat das BMBF ein ehrgeiziges Programm zur Einrichtung mehrerer regionaler F&E-Cluster gestartet, die die bestehende Forschungskooperation zwischen führenden akademischen Einrichtungen und der Industrie katalysieren.

Die insgesamt vierzehn Zukunftscluster sind die Innovationsnetzwerke der Zukunft in Deutschland. Ihr Ziel ist es, geeignete Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Die Themen sind so vielfältig wie die Konzepte der Preisträger: neuromorphe Hardware für autonome Systeme, personalisierte Zell- und Gentherapieverfahren, nachhaltige Meeresforschung, Quantentechnologie, neue Ansätze in der Arzneimittelforschung und -entwicklung sowie Wasserstoff-Kraftstofftechnologien. Zu diesem Zweck haben sich Universitäten, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, soziale und andere relevante Akteure in den Regionen zusammengeschlossen, um exklusives Wissen miteinander zu teilen und ihr Fachwissen in gemeinsamen FuE-Aktivitäten zu bündeln.