Immunonkologische Therapie gegen Blasenkrebs zeigt in einer Studie vorläufige Wirksamkeit und Sicherheit in Verbindung mit einer hohen Rate an kompletten Remissionen

Der vom Martinsrieder Unternehmen LINDIS Biotech auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) veröffentlichte Abstract zeigt klinische Daten aus der Phase-I-Dosiseskalationsstudie Catunibla, in der die Sicherheit und Wirksamkeit von CATUMAXOMAB, einer potenziell ersten immunonkologischen Behandlungsoption für nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs (NMIBC), untersucht wurde.

Immunonkologische Therapie gegen Blasenkrebs
„Wir freuen uns über die Annahme unserer klinischen Daten bei einer so hochkarätigen Konferenz. Die beobachtete klinische Aktivität und Sicherheit sind sehr ermutigend und unterstreichen die Ergebnisse mit langanhaltenden Remissionen, die wir bei den bisherigen Heilversuchen gesehen haben. Ich freue mich sehr darauf, den vollständigen Datensatz unserer Phase-I-Dosiseskalationstudie Catunibla auf weiteren wissenschaftlichen Konferenzen vorzustellen.“

Dr. Horst Lindhofer
Gründer und Geschäftsführer, LINDIS Biotech

LINDIS Biotech GmbH, ein biopharmazeutisches Unternehmen mit einer proprietären multispezifischen Antikörperplattform und einer fortgeschrittenen Entwicklungspipeline mit drei klinischen Produktkandidaten in der Immun-Onkologie, gab im Juni die Online-Veröffentlichung eines Abstracts zu Zwischenergebnissen der Phase-I-Dosiseskalationsstudie Catunibla mit CATUMAXOMAB auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) bekannt.

Der Abstract berichtet klinische Daten aus den ersten zwei von insgesamt drei Kohorten der Dosis-Eskalationsphase der laufenden Catunibla-Studie, die die Sicherheit und Wirksamkeit des trifunktionalen anti EpCAM/CD3 Antikörpers CATUMAXOMAB als mögliche erste immunonkologische Behandlungsoption für nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs (NMIBC) untersucht. Insgesamt sieben Patienten mit neu diagnostiziertem Hochrisiko-NMIBC erhielten nach einer ersten transurethralen Resektion des Blasentumors (TUR-B) sechs wöchentliche intravesikale Einspülungen (Instillation) von CATUMAXOMAB in den Dosierungen 50 bzw. 70 μg. Anschließend wurde der Tumorstatus im Rahmen einer Nachresektion, sog. Second-look-TUR-B, erneut beurteilt, und die Patienten erhielten eine adjuvante Standardtherapie mit Bacillus Calmette-Guérin (BCG), wenn diese nicht abgelehnt wurde.

Die Daten zeigten, dass alle Patienten der höheren Dosisgruppe (70 μg) bereits nach der ersten TUR-B und anschließender Behandlung mit CATUMAXOMAB eine vollständige Remission erreichten und während der Nachbeobachtungszeit (1 Jahr) keine Rezidive auftraten. Bemerkenswerterweise waren die im Rahmen der ersten TUR-B festgestellten In-situ-Karzinome bei drei von fünf Patienten nach der Behandlung mit CATUMAXOMAB nicht mehr nachweisbar. Die beobachtete starke Verminderung der EpCAM-positiven Zellen während und nach der Behandlung mit CATUMAXOMAB deutet darauf hin, dass der trifunktionale bispezifische EpCAM2-Antikörper EpCAM-positive Blasenkrebszellen im Urinmilieu bindet und effizient abtötet. Der Antikörper hat somit ein erhebliches Potenzial, die tumorfreie Zeit im Rahmen der Behandlung dieser Patienten zu verlängern und damit die Anzahl der erforderlichen BCG-Instillationen, der derzeitigen, mit bekannten schweren Nebenwirkungen einhergehenden Standardtherapie, erheblich zu reduzieren.

CATUMAXOMAB wurde gut vertragen, und es kam zu keinen Dosis-limitierenden Toxizitäten. Instillationsbedingte Reaktionen wurden nicht beobachtet, und proinflammatorische Zytokinspiegel lagen in der Regel unter der unteren Bestimmungsgrenze (Lower Limit of Quantification, LLQ). Aufgrund der spezifischen Anatomie der Blase und der direkten Verabreichung der Behandlung über einen Blasenkatheter war keine systemische Arzneimittelfreisetzung nachweisbar. Humane Anti-Maus-Antikörper (HAMA)-Reaktionen waren schwach, vorübergehend und führten nicht zu unerwünschten Ereignissen.

Dr. med. Felix Albert, Oberarzt und Facharzt für Urologie an der Urologischen Klinik München-Planegg, wo die Studie durchgeführt wird, und Erstautor des Abstracts, sagte: „Das Erreichen von kompletten Remissionen nach der Behandlung mit CATUMAXOMAB, wie es in den ersten beiden Dosis-Kohorten gezeigt werden konnte, belegt das Potenzial dieser Therapie. Besonders erfreulich ist es für uns zu beobachten, dass bei der ersten TUR-B entdeckte In-situ-Karzinome bei drei Patienten nach CATUMAXOMAB im Rahmen der Nachresektion nicht mehr nachweisbar waren. Aufgrund ihrer diffusen Lage im Gewebe können diese Art von Tumoren nicht chirurgisch entfernt werden und erfordern in der Regel eine Instillationstherapie mit BCG, mit all ihren bekannten Nebenwirkungen. Die Behandlung mit CATUMAXOMAB war sicher und einfach zu verabreichen. Diese ersten Beobachtungen bestärken uns in unserer Überzeugung, dass CATUMAXOMAB die klinischen Ergebnisse für Patienten mit NMIBC, für die nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, deutlich verbessern könnte.“

Dr. Horst Lindhofer, Gründer und Geschäftsführer von LINDIS Biotech und Erfinder von CATUMAXOMAB, erklärte: „Wir freuen uns über die Annahme unserer klinischen Daten bei einer so hochkarätigen Konferenz. Die beobachtete klinische Aktivität und Sicherheit sind sehr ermutigend und unterstreichen die Ergebnisse mit langanhaltenden Remissionen, die wir bei den bisherigen Heilversuchen gesehen haben. Ich freue mich sehr darauf, den vollständigen Datensatz unserer Phase-I-Dosiseskalationstudie Catunibla auf weiteren wissenschaftlichen Konferenzen vorzustellen.“

Der Abstract mit dem Titel „Intravesical therapy with the trifunctional anti-EpCAM/CD3 bsAb Catumaxomab is well tolerated and shows encouraging preliminary efficacy in patients with high-risk NMIBC (CATUNIBLA phase I trial)” ist unter folgendem Link zu finden: https://meetings.asco.org/abstracts-presentations/209733/video

Über Catunibla

Catunibla (EUDRACT-Nummer: 2019-002850-22; clinicaltrials.gov: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04799847) ist eine Phase-I-Dosiseskalationsstudie, die das Ziel verfolgt, die Sicherheit und wirksame Dosis des trifunktionalen Antikörpers CATUMAXOMAB zur Behandlung von nichtmuskelinvasivem Blasenkrebs (NMIBC) mit hohem Risoko zu ermitteln. Die Patienten wurden in drei Kohorten aufgeteilt und erhielten jeweils sechs wöchentliche Instillationen von CATUMAXOMAB in unterschiedlicher Dosierung über einen Katheter direkt in die Blase.

Über NMIBC

Blasenkrebs ist die neunthäufigste Krebsart weltweit. Jährlich werden etwa 430.000 Neuerkrankungen und 165.000 Todesfälle verzeichnet. Blasenkrebs im fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium führt weiterhin in den meisten Fällen zum Tod. Die Mehrzahl der diagnostizierten Blasenkarzinome – ca. 75% – ist jedoch lokal begrenzt und nicht-muskelinvasiv. NMIBC ist eine sowohl für die Patienten als auch für das Gesundheitssystem sehr belastende Krebserkrankung, denn die Tumore tendieren dazu, multifokal aufzutreten, chronisch zu rezidivieren und sind üblicherweise gegen Chemotherapien resistent. Die derzeitige Standardtherapie – nach erfolgter chirurgischen Entfernung des Tumors – ist ein direktes Einspülen von BCG (Bacille Calmette Guerin) in die Harnblase, das wiederholt über einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren durchgeführt wird. Bei dieser Therapie komm es jedoch zu vielen Tumorrezidiven (60–70%) und erheblichen Nebenwirkungen, die eine engmaschige Überwachung und kontinuierliche Behandlung erfordern. Versagt diese Therapie, bleibt Patienten mit Hoch-Risiko-NMIBC-Tumoren oft nur noch die Zystektomie, um eine Progression des Tumors zu verhindern. Dies stellt eine enorme Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität dar. Die BCG Therapie selbst verursacht häufig eine schmerzhafte, unspezifische Blasenentzündung, die mit starken Nebenwirkungen und einer hohen Abbruchrate einhergeht.

Über CATUMAXOMAB

Catumaxomab ist ein bispezifischer trifunktionaler Antikörper, der mit einem seiner Bindungsarme direkt an die Tumorzelle bindet und mit den anderen Bindungsstellen zwei wesentliche Bestandteile des Immunsystems aktiviert: T-Zellen und Fc-gamma Rezeptor positive Zellen (Fresszellen etc.). Der Antikörper erkennt und bindet alle EpCAM-positiven Tumorzellen, einschließlich der kritischen Krebsstammzellen und sämtlicher CD3-positiven T-Zellen. Der EpCAM-Marker ist auf fast allen Karzinomen vorhanden und eignet sich daher für eine gezielte Krebsbehandlung. Catumaxomab wurde 2009 bereits für die Indikation maligne Aszites (bösartige Bauchwassersucht) in Europa zugelassen und hat damit seine Sicherheit und seine Antitumor-Wirksamkeit in der Klinik unter Beweis gestellt.

LINDIS Biotech GmbH besitzt eine proprietäre multispezifische Antikörperplattform und eine fortgeschrittene Entwicklungspipeline mit drei klinischen Produktkandidaten in der Immun-Onkologie

Die LINDIS Biotech mit Sitz am IZB in Martinsried ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit einer proprietären multispezifischen Antikörperplattform und einer fortgeschrittenen Entwicklungspipeline mit drei klinischen Produktkandidaten in der Immun-Onkologie, wurde 2010 von Dr. Horst Lindhofer, Erfinder der Triomab®-Plattform, gegründet. LINDIS Biotech ist das einzige Unternehmen, das eine Technologie besitzt, die auf Basis trifunktionaler bispezifischer Antikörper eine äußerst effektive Tumorzellzerstörung mit einer patientenspezifischen Vakzinierung kombiniert, und nimmt daher eine herausragende Stellung im Bereich der Krebs-Immuntherapeutika ein. Als erstes Produkt, das aus dieser Plattform hervorging, wurde Catumaxomab unter dem Namen Removab® 2009 für die Indikation maligner Aszites (bösartige Bauchwassersucht) in Europa zugelassen – ein Durchbruch in der Entwicklung bispezifischer Antikörper – und hat damit seine Sicherheit und Antitumor-Wirksamkeit in der Klinik bewiesen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: www.lindisbiotech.com